Oberpfalz mit Deutschlands niedrigsten Renten

Veröffentlicht am 27.05.2010 in Senioren

Während im Jahr 2004 der Bundesdurchschnitt der gesetzlichen Rente bei 640 € im Monat lag, erhielt der Durchschnittsrentner im Landkreis Regensburg 600 €, im Landkreis Tirschenreuth 544 € und im Landkreis Schwandorf 538 €. Das Schlusslicht bildet der Landkreis Cham mit 511 €.

Oberpfalz gehört zu den Gebieten in Deutschland, in denen die niedrigsten gesetzlichen Renten bezahlt werden.

Nicht um Ängste zu schüren, sondern um die richtigen Schlüsse aus unliebsamen Fakten zu ziehen, haben die SPD- Landtagsabgeordneten aus der Oberpfalz zu einer Konferenz zur Problematik der wachsenden Altersarmut eingeladen. Prof. Ernst Kistler vom internationalen Institut für empirische Sozialökonomie (inifes), einer der Autoren und Koordinator des Zweiten bayerischen Landessozialberichts aus dem Jahr 2009 stellte hierbei die Erhebungen zur Entwicklung der Einkommen der jetzigen Rentnergeneration und der künftigen Neurentner vor.

Die Oberpfalz gehört demnach zu den Gebieten in Deutschland, in denen die niedrigsten gesetzlichen Renten bezahlt werden.
Wegen ausgebliebener Rentenerhöhungen und Erhöhung von Zuzahlungen sind die Rentenwerte zwischen 2003 und 2006 preisbereinigt um 5,1 % zurückgegangen. Da sich die Situation seit den Erhebungen zum Zweiten Landessozialbericht nicht verbessert, sondern eher verschlechtert habe, seien heute mindestens 18 % der Rentner von einem akuten Armutsrisiko bedroht, da sie weniger als 60 % des Durchschnittseinkommens an Renten beziehen.

Die Ursachen für diese bedrohliche Entwicklung seien vielfältig und in der Oberpfalz in erster Linie auf eine früher relativ geringe Beschäftigungsquote von Frauen, auf geringere Löhne als in den Ballungszentren und auf kürzere Erwerbsbiographien zurückzuführen. Auch wenn die gesetzliche Rente in einem durchschnittlichen Rentnerhaushalt nur etwa 50 % der Einkünfte ausmache und andere Einkünfte, z.B. aus Betriebsrenten, aus Vermietung und Verpachtung und Kapitaleinkünfte hinzukämen, bestehe ein akutes Armutsrisiko.

Private Zusatzversicherungen können nach Ansicht von Prof. Kistler den Trend zum Rückgang der Rentnereinkommen nicht aufhalten, da gerade diejenigen, die auf eine Zusatzversorgung angewiesen sein werden, diese in ihrer aktiven Zeit nicht ansparen können. Das Problem könne nur langfristig, durch verbesserte Bildung der jungen Generation und der damit verbundenen Chance auf höhere Einkommen und durch den Abbau prekärer Arbeitsverhältnisse, insbesondere im Bereich der Zeitarbeit, gelöst werden.

Genauso wichtig sei es, endlich einen gesetzlichen Mindestlohn einzuführen und den Rückgang der Lohnquote am Volkseinkommen zu stoppen. Es sei ungerecht und auf Dauer gefährlich für den Zusammenhalt der Gesellschaft, wenn nur noch die obersten zehn Prozent der Bevölkerung reale Einkommenszuwächse erzielen und alle anderen Verluste.

 

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