Voll des Lobes waren die Mitglieder der SPD- Kreistagsfraktion bei ihrem Besuch bei der Kreishandwerkerschaft in Neumarkt. Fraktionsvorsitzender Helmut Himmler meinte, gerade das stabile und leistungsfähige Handwerk leiste einen erheblichen Beitrag zur prosperierenden Wirtschaft in der Region und der äußerst geringen Arbeitslosigkeit im Landkreis.
Daher müsse man für verfünftige Rahmenbedingungen sorgen, damit die vielen Handwerksbetriebe auch in Zukunft bestehen und wachsen können.
Kreishandwerksmeister Gerharg Ulm und Geschäftsführerin Maria Denk informierten die SPD- Kreisräte über die derzeit sehr gute Auslastung der Handwerksbetriebe, was in den letzten zwei Jahren durchaus anders gewesen sei. Heute habe man einen Mangel an Fachkräften festzustellen und auch die Nachfrage um Ausbildungsstellen bereite Sorge.
Die Kreishandwerkerschaft – so Gerhard Ulm – vertrete 800 Betriebe mit rund 3000 Arbeitsplätzen in 17 Innungen. Den 907 Ausbildungsplätzen in den organisierten Innungsbetrieben – die Mitgliedschaft ist im Gegensatz zur Handwerkskammer freiwillig – stünden nach Angaben von Maria Denk 80 offene Lehrstellen gegenüber. Auch 2000 nicht organisierte Betriebe im Landkreis werden durch die KHW betreut.
Nachdem inzwischen nahezu zwei Drittel eines Jahrgangs weiterführende Schulen besuchen, sei die Basis für Ausbildungsstellen im Handwerk immer geringer geworden und nach Einschätzung des Kreishandwerksmeisters müsse man vor allem Eltern noch intensiver über die vielfältigen Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten im Handwerk informieren. Die Zusammenarbeit mit den Haupt- bzw. Mittelschulen sei ohnehin sehr gut. Die Qualität der Hauptschüler sei nach seiner Erfahrung in den letzten Jahren auch nicht schlechter geworden. In der praktischen betrieblichen Ausbildung könnten Jugendliche mit vielen Mißerfolgserlebnissen in der Schule in praktischer Tätigkeit durch eigene Leistungen Erfolg, Anerkennung und Selbstwert aufbauen.
Der sog. Quali als Abschluss der Hauptschule als auch die Betriebspraktika der Schülerinnen und Schüler seien aus Sicht des Handwerks wichtig.
Kreisrat Stefan Großhauser würdigte die Arbeit der Haupt- und Mittelschulen im Landkreis in Sachen Berufsorientierung und Kooperation mit der regionalen Wirtschaft. Die Lehrer und Schulleitungen der Schulen sehen ihre Verantwortung nicht nur in Unterricht und Erziehung. Ziel der Schulen sei immer, dass die Entlaßschüler „versorgt“ seien, also eine Ausbildungsstelle oder die Stelle für eine weiterqualifizierende Schule haben. Das werde an allen Schulen nahezu vollständig erreicht und das sei eine sehr respektable Leistung, die zu wenig gewürdigt werde.
Das Image der Hauptschulen sei über Jahre durch oberflächliche Berichterstattung über einige Chaosschulen in Großstädten geprägt worden, im Landkreis aber habe man durchweg sehr gute, leistungsfähige Schulen mit weitgehend leistungsbereiten Schülerinnen und Schülern. Auch der Ausbau und die Weiterentwicklung der Schulen zu Ganztageinrichtungen sei in den 19 Landkreiskommunen vorbildlich.