Rentendiskussion

Veröffentlicht am 28.09.2010 in Kreistagsfraktion

Rente mit 67 oder 70 – körperlich arbeitende Menschen sind die eindeutigen Verlierer
In den Medien konnten wir in den letzten Wochen große Demonstrationen gegen die Anhebung des Rentenalters auf 62 Jahre in unserem Nachbarland Frankreich sehen.
In Deutschland ist die Rente mit 67 längst beschlossen und viele sog. Experten – oft sind sie aber Lobbyisten der privaten Versicherungswirtschaft – schwadronieren bereits vom Renteneintrittsalter 70 bzw. gar 75!

Nun hat das statistische Bundesamt aufschlussreiche Zahlen veröffentlicht:

· 2008 ist jeder fünfte Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen aus dem Erwerbsleben ausgeschieden. Das Durchschnittsalter beim Ausscheiden aus dem Berufsleben lag in diesen Fällen bei gut 55 Jahren – also 8,5 Jahre unterhalb der üblichen Renteneintrittsgrenze.

· Arbeiter in Hoch- und Tiefbauberufen gingen besonders häufig krankheitsbedingt in den Ruhestand (46,9 %).

· Ausbauberufe (Fliesenleger, Heizungsbauer) mit 45,4 % oder Maler und Lackierer (39,5 %) mussten ebenfalls frühzeitig ihren Beruf aufgeben.

· Völlig anders ist es bei Akademikern: Ingenieure und Mathematiker gingen selten (14,6 %) gesundheitsbedingt in Renten – ebenso Beschäftigte in Büroberufen.

Im Landkreis Neumarkt haben wir die höchste Bauarbeiterdichte aller Regionen im Bundesgebiet und der Anteil körperlich hart arbeitender Menschen ist extrem hoch. Sie werden unabhängig vom festgesetzten Renteneintrittsalter diese Ruhestandsmarke in aller Regel nicht erreichen, weil sie sich „kaputtgearbeitet“ haben.

Je höher das Renteneintrittsalter festgesetzt wird – desto drastischer fallen die Abschläge von der Rente aus.

Die schlauen Reden über Renten, Höhe der Ruhestandbezüge, Arbeitszeiten etc. halten die üblichen „Experten“, die nie ihren Schreibtisch in geheizter oder klimatisierter Stube verlassen haben. Baustellen und körperlich belastende Arbeit – diese Welt ist und bleibt ihnen fremd.

Daher wäre für Büroberufe (und insbesondere Politiker und Wissenschaftler) ein späterer Eintritt in den Ruhestand machbar. Ein Renteneintrittsalter 67 oder gar 70 ist und bleibt eine Verhöhnung der Menschen, die ein Leben lang körperlich hart gearbeitet haben und denen als Dankeschön dann ein erheblicher Teil der verdienten Rente „vom Buckel geschlagen wird“.

Wie sieht demgegenüber die Welt der Reichen und Schönen aus? Die Pleitebank HRE musste mit inzwischen 140 Milliarden Euro Staatsgarantien von den Steuerzahlern gerettet werden. Gleichwohl kassierten unfähige Manager dieser Bank neben ihrem ohnehin fürstlichen Gehalt 2009 Bonizahlungen in Höhe von 25 Milliarden Euro.

Doch es kommt noch schlimmer: Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der HRE erhält nach seinem Rücktritt 240.000 Euro Pension pro Jahr, obwohl er nur 18 Monate für die Bank tätig war. Die anderen Vorstandsmitglieder haben Pensionsansprüche von jährlich 186.000 Euro, wenn sie nur ein einziges Jahr bei der HRE waren und dann in den Ruhestand gehen.

Da die Bank inzwischen vollständig verstaatlicht ist, zahlen diese Pensionen und Boni letztendlich wir Steuerzahler – und die Politik in Berlin duldet diese Regelungen.

Die Demokratie wird heute nicht durch Extremisten oder Terroristen zerstört, sondern durch die abgehobene Kaste unserer „Eliten“, während zugleich die arbeitende Bevölkerung ausgepresst wird wie eine Zitrone.

Die Wut der Bürgerinnen und Bürger steigt und ist absolut berechtigt.

Insofern sind die Proteste der französischen Arbeitnehmerschaft verständlich – aber wo bleiben die entsprechenden Großdemonstrationen gegen eine abgehobene und arbeitnehmerfeindliche Politik in Deutschland?

 

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