Hatte man sich zulezt in unserem Ortsverein, im Kreisverband und im Unterbezirk umgehört, so konnte man den Eindruck gewinnen, dass unsere SPD von den Mitgliedern einen Auftrag zum Eintritt in die "Große Koalition" auf keinen Fall erhalten wird. Nun kam es allerdings anders, als zumindest hier im Ort- und Kreisverband vermutet; das Mitgliedervotum ging mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit für die GroKo ziemlich eideutig aus.
Was ist nun zu tun?
Sich schimpfend und schmollend in die Ecke verziehen oder gar enttäuscht der Partei den Rücken kehren? Beides scheint, zumindest für mich, keine Option zu sein. Auch mir ist klar, dass die Glaubwürdigkeit unserer Partei bei den Mitgliedern, aber vor allem auch bei den treuen SPD-Wählern sehr gelitten hat. Die Berg-und-Tal-Fahrt bei den Umfragen, das Hin und Her bezüglich einer Regierungsbeteiligung, das chaotische Management rund um die Ministerposten-Besetzung; alles eine Katastrophe. Und dennoch, eines ist für mich auch klar: Die Werte, für die eine SPD stand und- teilweise - heute noch steht, sie werden immer richtig und ihre Verteidigung mehr denn je wichtig sein. Wir "kleinen Lichter" an der Basis sollten dort, wo es uns möglich ist, für Werte wie Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden weiterhin offen eintreten. Dass es da noch großer Anstrengung bedarf, zeigen die SPD Wahlergebnisse in unserer Gemeinde, unserem Kreis und unserem Unterbezirk. Packen wir es also an, dass immer mehr Menschen rund um Freystadt aufstehen gegen Ungerechtigkeit, Egoismus ud gesellschaftlichen Unfrieden. Auch wenn derzeit kein Rückenwind aus Berlin zu erwarten ist, so sollten wir dennoch unser Schneckenhaus verlassen und offensiv für eine gerechtere Welt, die ja bekanntlich vor der eigenen Haustüre beginnt, eintreten.